Iyengar Yoga

Wer war B.K.S. Iyengar?

Wer war B.K.S. Iyengar?

Der indische Yogalehrer Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar (B.K.S. Iyengar), nach dem dieser Yogastil benannt ist, hat die meisten uns heute bekannten Asanas (Körperstellungen) und Pranayamas (Atemübungen) aus dem körperbetonten Hatha Yoga bis ins Detail analysiert, systematisiert und weiterentwickelt.

Im Laufe seines Lebens war er immer wieder gezwungen, seine Yogapraxis an verschiedene Lebenssituationen und seinen Gesundheitszustand anzupassen. Sein Anspruch war bis zuletzt, Yoga jedem Interessierten zugänglich zu machen – ob jung oder alt, Mann oder Frau, gesund oder krank, unbeweglich oder flexibel.

mehr über B.K.S. Iyengar …

Am 14. Dezember 1918 wird B.K.S. (Bellur Krishnamachar Sundararaja) Iyengar in Bellur, im Süden Indiens, geboren. Er war ein unterernährtes Kind und litt an Malaria, Tuberkulose und Typhus. Als 15-Jähriger wird er Schüler seines Schwagers – des berühmten Yogis und Gelehrten Sri T. Krishnamacharya (1888 – 1989) – einer der überragendsten Yoga Persönlichkeiten neuerer Zeit. Drei Jahre lebt und lernt er bei seinem Guru, bevor er von ihm nach Pune (Westindien) geschickt wird, um dort zu unterrichten.

Durch sein aufopferndes Selbststudium und seinen unermüdlichen Einsatz im Erforschen der Asanas (Körperstellungen) und Pranayamas (Atemübungen), entwickelte er in mehr als sieben Jahrzehnten seinen unverkennbaren Yoga-Stil – Iyengar Yoga.

1954 lernt der Geigenvirtuose Sir Yehudi Menuhin Iyengar in Indien kennen. Begeistert von seinem Yogaunterricht lädt er ihn spontan in die Schweiz ein, wird enger Freund und Schüler des Yogameisters und bereitet damit den Weg für die Verbreitung von Iyengar Yoga in der westlichen Welt.

1966 veröffentlich Iyengar mit „Licht auf Yoga“ ein Grundlagenwerk im Yoga, das auch bei vielen anderen Hatha-Yoga-Traditionen bis heute große Anerkennung findet. 1981 folgt „Licht auf Pranayama“ und 2005 erscheint „Licht auf Leben“.

1975 gründet er zum Gedenken an seine verstorbene Frau das R.I.M.Y.I. Yoga Institut in Pune, dessen Leitung 1984 seine Tochter Geeta und sein Sohn Prashant übernahmen.

Während seiner aktiven Lehrtätigkeit unterrichtete Iyengar neben Jehudi Menuhin auch Persönlichkeiten wie J. Krishnamurti, Aldous Huxley und Königin Elisabeth von Belgien.

Er ist Autor zahlreicher Bücher und Träger vieler Internationaler Auszeichnungen. Seine Ausdauer und Beharrlichkeit im stetigen Üben, Analysieren, Systematisieren und Weiterentwickeln seines Yogastils ist bis heute unerreicht. B.K.S. Iyengar lebte, übte und forschte bis zuletzt in Pune und leitete dort  die von ihm initiierten Yoga Therapie-Klassen.

Im Alter von 95 Jahren verstirbt B.K.S. Iyengar am 20. August 2014 in Pune.

Was ist Iyengar® Yoga?

Was ist Iyengar® Yoga?

Um Yoga jedem Menschen möglich zu machen, entwickelte Iyengar ein intelligentes und anspruchsvolles System, das – wenn es notwendig und sinnvoll ist – Hilfsmittel (Klötze, Gurte, Decken, Wände, etc.) als Unterstützung zur korrekten Ausführung der Übungen einsetzt.

Diese Hilfsmittel unterstützen im Bedarfsfall Menschen mit körperlichen Einschränkungen, werden aber auch gelegentlich von erfahrenen Iyengar-Yoga-Übenden verwendet, um einen noch tieferen Einblick in die Asanas zu erhalten.

B.K.S. Iyengars kraftvolle und tiefgründige Methode stellt daher sowohl für aktive Sportler als auch für Menschen mit Beschwerden gleichermaßen eine Herausforderung dar.

mehr über Iyengar© Yoga …

Die Unterrichts- bzw. Übungssitzungen im Iyengar Yoga unterscheiden sich ständig voneinander, da nicht mit festgelegten Übungssequenzen gearbeitet wird. Das Ziel ist vielmehr die Wirkungsweise der verschiedenen Stellungen in ihrer Tiefe zu ergründen. Um dann je nach Situation eine sinnvolle Auswahl an Asanas und Pranayamas unter Berücksichtigung vieler Faktoren und Aspekte (z.B. aktuelles körperliches und/oder psychisches Befinden, chronische Beschwerden, Alter, Jahreszeiten, Themenschwerpunkte, etc…) in einem immer wieder neuen,  intelligenten Ablauf zusammen zu stellen.

Iyengar® Yoga ist ein weltweit eingetragenes Warenzeichen mit dem Ziel, die hohe Qualität und Sachkunde dieser Methode international zu standardisieren und zu sichern.

Iyengar® Yogalehrer werden über die weltweit bestehenden Verbände (in Deutschland: Iyengar Yoga Deutschland IYD e.V.) – die wiederum in enger Verbindung mit dem Institut in Pune stehen – zertifiziert. Auf eine mindestens 3-jährige Grundausbildung folgen regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen. Damit wird gewährleistet, dass jeder Lehrer über ein umfangreiches Wissen zur Asana/Pranayama Praxis, Anatomie, Physiologie und Philosophie verfügt.

Heute üben mehrere Millionen Schüler auf allen Kontinenten Hatha Yoga nach der Methode von B.K.S. Iyengar.

Was genau ist Yoga?

Was genau ist Yoga?

Der Begriff Yoga (sanskrit: Yui) bedeutet unter anderem „Anjochen“, „Vereinigen“ oder „Integration“. Er wird daher oft mit der Vereinigung oder der Harmonie von Körper, Geist und Seele übersetzt.

 Das eigentliche Ziel dabei ist es, die Geistesschwankungen zur Ruhe kommen zu lassen (sanskrit: chitta vritti nirodhah) und dadurch einen Zustand der inneren Einheit und Gelassenheit zu erreichen. Nur ein ruhender Geist erfährt Entspannung.

mehr über Yoga …

Der Weg, der unter anderem durch das Ausführen verschiedener Körperhaltungen (Asana) und Atemübungen (Pranayama) dahin führt, verbessert zunächst die Gesundheit und hat eine positive Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden.

Durch regelmäßiges Üben von Asanas wird die Muskulatur gestärkt, die vitale Kraft erhöht und körperliche Geschmeidigkeit erzielt.

Im Gegensatz zur üblichen Gymnastik und zum Sport, die zwar auch gesund, meist aber leistungs­­­orientiert sind, geht es im Yoga nicht um Erfolg und Wettbewerb.

Das Asana (Stellung) ist dann korrekt ausgeführt, wenn ein Gefühl des „Geschehen­­lassens“ entsteht. Also kraftvoll und wach zu üben und gleichzeitig innerlich still und gelassen zu werden. 

Dadurch wird ein wacher und aufmerksamer Geist gefördert und ausgeprägt, so dass das Üben der Yoga­haltungen und Atemtechniken an sich bereits Meditation ist.

Yoga ist keine Religion, sondern ein vollständiges, philosophisches System, das seine Wurzeln in Indien hat. Die Yogaübungen stellen eine systematische Technik dar, die konfessionsübergreifend als Werkzeug zur Erreichung allgemeingültiger Werte und Ziele eingesetzt werden kann.

Yoga findet bereits in den alten, klassischen indischen Schriften – den Veden und Upanishaden seine erste Erwähnung. Ca. 500 v.Chr. wird Yoga dann in den voll­ständig überlieferten „Yoga Sutras des Patanjali“ erstmals in seiner Gesamtheit kodifiziert. Weitere, wichtige Grundlagenwerke sind sowohl die „Bhagavadgita“ (Lied der Gottheit) als auch die „Hatha Yoga Pradipika“.

 

über die Wirkung des Yoga …

 Yoga

  • lindert Schmerzen, die zum Beispiel durch Haltungsschäden verursacht werden
  • korrigiert Fehlhaltungen und beugt den Haltungsschäden vor, indem das Körperbe­wusst­sein verbessert wird
  • lehrt systematisch Körper und Geist zu entspannen
  • vermittelt ein Gefühl von Ausrichtung, Geradlinigkeit und korrekter Körperhaltung
  • kräftigt schwache und dehnt verkürzte Muskulatur
  • steigert die Konzentrationsfähigkeit und schärft das Bewusstsein
  • erhöht Kraft und Ausdauer und steigert Flexibilität und Balance
  • aktiviert Muskeln, Sehnen, Organe, Skelett, Blutgefäße
  • regt den Stoffwechsel an und verbessert so die Funktionalität des Organismus
  • wirkt positiv auf das Nervensystem
  • reduziert die Auswirkungen von Alltagsstress und fördert Ausgeglichenheit
  • verbessert die Atmung und führt damit mehr Energie zu
  • entwickelt psychische Stabilität
  • bildet Reflektions- und Kritikfähigkeit aus, die zu einem positiveren Umgang mit sich selbst und anderen führt
  • lehrt eine Innenschau und entwickelt damit ein natürliches Verständnis für das Leben, was wiederum hilft, mit den Alltagsproblemen gelassener umzugehen

 u.v.m.

 

„Die Yoga-Übung reinigt Körper und Geist von allen Unreinheiten.
Dann erstrahlen Intelligenz und Weisheit,
die im Einklang mit dem Körper, den Gefühlen, den Gedanken,
dem Verstand und dem Bewusstsein stehen.“

 Yoga Sutra 11/28